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dBASE & Framework: Produkte und Geschichte von Ashton Tate

In diesem Blogbeitrag stelle ich dir Produkte und die Geschichte des Unternehmens Ashton-Tate vor, das in den 1980er und 1990er Jahren eine wichtige Rolle in der IT-Branche spielte.

Ashton-Tate war ein US-amerikanisches Software-Unternehmen, das 1980 von George Tate und Hal Lashlee gegründet wurde. Das Unternehmen entwickelte eine Reihe von Produkten für die Verwaltung von Daten, Textverarbeitung und Tabellenkalkulation. Die bekanntesten Produkte von Ashton-Tate waren «dbase» und «Framework».

dbase

«dbase» war eine Datenbank-Management-Software, die ursprünglich für den Apple II entwickelt wurde. Sie wurde später für andere Plattformen wie MS-DOS, Windows und Unix portiert und war in den 1980er und 1990er Jahren sehr populär. Mit «dbase» konnten Benutzer Daten in Tabellenform organisieren, speichern und abfragen. Es war einfach zu bedienen und bot leistungsstarke Funktionen für die Datenbank-Verwaltung.

Framework

«Framework» war eine integrierte Software-Suite, die von Ashton-Tate entwickelt wurde. Sie umfasste verschiedene Anwendungen wie Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Datenbankverwaltung und mehr. «Framework» wurde als «Office-Paket» vor der Zeit von Microsoft Office vermarktet und war in den späten 1980er Jahren sehr beliebt. Es war eine leistungsstarke Software, die den Benutzern ermöglichte, alle ihre Geschäftsanforderungen mit nur einer Anwendung zu erfüllen.

MultiMate

«MultiMate» war eine Textverarbeitungs-Software, die in den 1980er Jahren sehr populär war. Sie wurde von einem Unternehmen namens MultiMate International Corporation entwickelt, das später von Ashton-Tate übernommen wurde. «MultiMate» war bekannt für seine leistungsstarken Funktionen und seine einfache Bedienbarkeit.

InterBase

«InterBase» war eine relationale Datenbank-Management-Software, die ursprünglich von Groton Database Systems entwickelt wurde. Ashton-Tate übernahm das Unternehmen und integrierte «InterBase» in seine Produktpalette. «InterBase» war eine leistungsstarke Software, die Benutzern die Möglichkeit bot, große Datenmengen effizient zu verwalten.

RapidFile

«RapidFile» war eine einfache Datenbank-Management-Software, die von Ashton-Tate entwickelt wurde. Sie war speziell für kleine Unternehmen und Privatnutzer gedacht und bot eine einfache Möglichkeit, Daten in Tabellenform zu organisieren und zu verwalten.

Javelin

«Javelin» war eine Tabellenkalkulations-Software, die von dem Unternehmen Javelin Software Corporation entwickelt wurde. Ashton-Tate übernahm das Unternehmen und integrierte «Javelin» in seine Produktpalette. «Javelin» war eine leistungsstarke Software, die Benutzern die Möglichkeit bot, komplexe Tabellenkalkulationen durchzuführen.

Geschichte von Ashton Tate

Ashton-Tate fokussierte sich schnell auf ihre Kernprodukte, insbesondere dBase, und legte ihren Fokus auf die Verbesserung der Benutzeroberfläche und der Funktionalität von dBase III. 1984 wurde dBase III Plus veröffentlicht, das eine verbesserte Benutzeroberfläche und neue Funktionen wie die Unterstützung von SQL-Abfragen und Report-Generierung bot. Es wurde schnell zu einem der meistverkauften Datenbank-Software-Produkte der 1980er Jahre.

Im Jahr 1985 wurde Ashton-Tate von McDonnell Douglas Information Systems (MDIS) gekauft. Das Management von Ashton-Tate blieb jedoch weitgehend unverändert, und das Unternehmen konnte weiterhin erfolgreich sein. In den späten 1980er Jahren begann jedoch der Abstieg von Ashton-Tate.

Ein Hauptgrund dafür war das Scheitern von dBase IV, das im Jahr 1988 veröffentlicht wurde. Es war ein komplettes Neudesign von dBase und wurde als Antwort auf die wachsende Konkurrenz von relationalen Datenbank-Management-Systemen (RDBMS) wie Oracle und Sybase entwickelt. dBase IV war jedoch fehlerhaft und hatte viele Probleme, insbesondere in Bezug auf die Stabilität. Viele Benutzer kehrten zu dBase III Plus zurück, und Ashton-Tate erlitt einen schweren Image-Schaden.

Neben dBase hatte Ashton-Tate auch andere Produkte entwickelt, darunter das Textverarbeitungsprogramm MultiMate, die Datenbank-Software InterBase und das Dateisystem RapidFile. Keines dieser Produkte war jedoch so erfolgreich wie dBase.

1991 wurde Ashton-Tate von Borland International übernommen, einem Unternehmen, das für seine Entwicklungsumgebung Turbo Pascal bekannt war. Borland hatte auch seine eigene Datenbank-Software, Paradox, die in direkter Konkurrenz zu dBase stand. Nach der Übernahme wurden die meisten Ashton-Tate-Produkte eingestellt, mit Ausnahme von dBase, das bis in die späten 1990er Jahre weiterentwickelt wurde.

Ashton-Tate war ein wichtiger Akteur in der frühen Computer-Software-Industrie und hat einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung von Datenbank-Software geleistet. Obwohl das Unternehmen am Ende scheiterte, bleibt dBase als eines der wichtigsten Produkte der 1980er Jahre in Erinnerung.

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